Meine Besuche ersetzen nicht die Tätigkeiten eines Glockensachverständigen oder der Wartungsfirma. Ich mache dies derzeit rein hobbymäßig und habe keine Ausbildung o. Ä. absolviert. Sollte der Wunsch einer Beratung zwecks Ihrer Glockenanlage aufkommen, wenden Sie sich dafür bitte an den Glockensachverständigen Ihrer Landeskirche bzw. Ihres Bistums. Auch „offizielle” Inventarisationen sind durch selbigen zu erstellen.
Eine Inventarisation ist eine Bestandsaufnahme bestimmter Merkmale von Objekten. Meist finden Inventarisationen in der Kunstwissenschaft Anwendung. Bekanntestes Beispiel ist die Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler in weiten Teilen Deutschlands. Hierzu zählen historische Profan- und Sakralbauten, Wegsteine, Denkmäler, etc.
Die Ergebnisse werden dabei in zahlreichen Denkmallisten festgehalten, welche zum Großteil öffentlich einsehbar sind, so z. B. auf der deutschen Wikipedia.
Die Inventarisation eines Geläuts geht bei mir immer gemeinsam mit der audiovisuellen Aufzeichnung einher. Entweder vor oder nach dem Läuten erfolgt die Bestandsaufnahme der Glocken einer Kirche. Die Ergebnisse werden meist in Dokumentform festgehalten, teils werden diese digitalisiert.
Eine ausführliche Inventarisation von Geläuten beinhaltet mehrere verschiedene Aspekte. Die meisten davon sind einfach zu ermitteln und gehören in der Regel immer zu einer Inventarisation dazu.
Folgende Arbeiten werden bei meiner Geläuteinventarisation immer durchgeführt:
Zudem wird auch die Umgebung der Glocken (Glockenstuhl, Aufhängung, Antrieb, etc.) dokumentiert.
Die Ergebnisse meiner Inventarisation halte ich auf zweierlei Arten fest: Einmal „analog” per Stift und Papier in einem Ordner und einmal in einer digitalen, allerdings privaten Datenbank, wo lediglich die wesentlichen Informationen Platz finden.
Meine Ergebnisse stelle ich auf Wunsch den Kirchen- und Pfarrgemeinden gerne zur Verfügung. Eine öffentliche Datenbank, welche bald alle Geläute Deutschlands samt Bilder, Daten und Tonaufnahmen beinhalten soll, ist das Projekt „#createsoundscape” (www.createsoundscape.de).
Zu einer Inventarisation zählen natürlich nicht nur die technischen, sondern auch die musikalischen Merkmale einer Glocke. Um letztere zu erfassen, ist eine Klanganalyse vonnöten. Dabei werden alle mögliche Teiltöne einer Glocke (der hörbare, dominante Ton ist an sich gar nicht messbar, sondern wird lediglich im Zusammenspiel unzähliger Teiltöne erzeugt) per Stimmgabel genau (HT-1/16) gemessen. Als Grundlage dient dabei der sog. Glockenkammerton. (435 HZ) Ich persönlich führe die Klanganalyse mithilfe eines speziellen Programmes jedoch digital durch, da ich derzeit noch keine Stimmgabeln besitze.
Der visuelle Teil einer Inventarisation ist ebenfalls sehr wichtig - Glocken bewegen sich. Bestimmte Elemente und Details einer Glocke (so z. B. Zier, Form, Inschrift, etc.) werden fotografisch festgehalten. Aufgrund der o. g. musikalischen Aspekte wird jedes inventarisierte Geläut auch audiovisuell aufgezeichnet, erst jede Glocke einzeln und dann alle zusammen (das „Vollgeläut” oder „Plenum”), da jede Glocke eine persönliche Sprache spricht.
Zu besonderen Festen und Veranstaltungen, „Glockengeburtstagen” oder einfach zur Vorführung: Ein sog. Glockenkonzert findet immer wieder Verwendung. Gerade vielstimmige Geläute eignen sich perfekt zum „Musizieren” - mit den einzelnen Glocken lassen sich verschiedene musikalische Motive zusammenstellen; jedes in Klang und Wirkung einzigartig.
Gerne kann ich bei Interesse auch ein Glockenkonzert an Ihrer Kirche konzipieren und durchführen - scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren!